Keine Minen in Potosi, Spanischschule in Sucre und die Straße des Todes in La Paz!

21 02 2012

Morgens um 10 Uhr sollte der Bus von Tupiza nach Potosi los fahren. Doch dieser kam und kam einfach nicht und das Einzige was die freundliche Dame im Büro uns sagen konnte war: “Die haben irgendwo Probleme mit der Polizei!” Ahh jaa… ! Als er um 11.30 Uhr immer noch nicht in Sicht war setzten sie uns kurzerhand in einen Bus einer anderen Firma. Uns sollte es Recht sein, sechs Stunden später kamen wir gut in Potosi an.

Potosi ist die höchste Stadt der Welt und liegt auf ca. 4100m. Die Innenstadt besteht überwiegend aus kolonialen Bauten und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Bekannt ist die Stadt vor allem wegen ihrer Minen in denen hauptsächlich Zinn, Kupfer und Silber abgebaut werden. Hier herrschen sehr schlechte Arbeitsbedingungen und für Touristen werden Führungen angeboten.  Mit der Höhe hatten wir alle Drei etwas zu kämpfen und außerdem war es kalt und oft nass. Wir waren alle nicht in der Stimmung um die engen, stickigen Minen zu besichtigen und deshalb schauten wir uns einfach nur die Stadt an. Außerdem erlebten wir unseren ersten Karnevalstag in Bolivien (es sollten noch viele Tage folgen), hier gibt es nämlich einen speziellen Feiertag für alle Minenarbeiter.

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Für die zweistündige Fahrt von Potosi nach Sucre gönnten wir uns für vier Euro pro Person ein Taxi. Wir wurden von strahlendem Sonnenschein und einem sehr gemütlichen und familiären Hostel empfangen. Nach einer ersten Runde durch die Stadt war klar, dass es uns hier tatsächlich so gut gefiel wie erwartet. Die konstitutionelle Hauptstadt, und zugleich reichste Stadt Boliviens ist nicht zu groß, übersichtlich, sauber und liegt auf nur angenehmen 2800m. Noch am ersten Tag entschieden wir uns dafür einen Spanischkurs zu machen. Unser Lehrer Isaac kam ins Hostel und wir buchten jeden Tag fünf Privatstunden. Aus den anfänglich geplanten vier Tagen wurden letztendlich elf… Wir fühlten uns in Sucre und dem Wasi Masi Hostel einfach wohl und hatten nach acht Monaten mal wieder einen kleinen Alltag. Ganz ungewohnt war es auch nach so langer Zeit noch mal fünf Stunden am Tag konzentriert das Gehirn anzustrengen Smiley! Aber wir hielten uns wacker und lachten viel mit Isaac. Wir verbrachten lustige Abende mit den Leuten im Hostel und hatten einfach eine entspannte Zeit.

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René, Stefan und ein paar andere Jungs gingen an einem Abend ins Fußballstadion um den Klassiker Sucre vs. La Paz live mit zu erleben. In bolivianischen Stadien ist alles erlaubt: Hunde, Feuerwerk, Wurfgeschosse jeder Art usw. ! Die Schiedsrichter werden beim ein- und auslaufen abgeschirmt und insgesamt herrscht eine sehr hitzige Atmosphäre. Andere Länder, andere Sitten – für die Jungs lustig einmal mitzuerleben.

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Nach ca. einer Woche musste Stefan leider weiterreisen um noch sein Programm zu schaffen bis wir uns in Costa Rica wiedertreffen. Also Stefan, gib Gas und bis bald! Gegen Ende unserer Zeit in Sucre ging auch dort der Karneval los. In Bolivien ist es Brauch Wasserschlachten mit Hilfe von Wasserpistolen und –bomben zu veranstalten und Touristen sind ein willkommenes Ziel! Der Spaziergang durch die Stadt wurde also zum Spießrutenlauf!

Nach elf schönen und lehrreichen Tagen mussten aber auch wir gucken, dass wir weiter kommen und fuhren deshalb mit dem Nachtbus nach La Paz. Morgens um 8 Uhr kamen wir im Hostel an und mussten uns erst mal wieder an die Höhe gewöhnen. La Paz liegt zwischen 3200m und 4100m und liegt im Tal von Bergen umgeben. Dies ist wirklich ein ganz besonderer Anblick den es so nicht noch mal auf der Welt gibt. Nach einem kleinen Nickerchen schlenderten wir durch die kleinen Gassen, über die Märkte (auf welchen man auch Lama Föten in allen Größen kaufen kann – wozu auch immer Smiley) und buchten unser Abenteuer für den nächsten Tag: The Worlds most dangerous road!

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Am nächsten Morgen wurden wir früh abgeholt und fuhren hinauf auf 4700m Höhe. Bei Schnee und –3 Grad bekamen wir unsere Ausrüstung und die Mountainbikes, und nach einem kurzen Briefing ging es los. Zunächst fuhren wir 15km auf einer asphaltierten Straße und es regnete in Strömen. Der Wind und der Vorderreifen peitschten uns den Regen ins Gesicht und schnell sahen wir aus wie die Schweine. Aber das hier ist schließlich kein Kindergeburtstag sondern Adventure Smiley! Nach 8km mit dem Auto bergauf erreichten wir die eigentliche Death Road. Uns allen kippte kurz die Kinnlade herunter aber die Landschaft war wunderschön, also auf die Bikes und los! In vier Stunden düsten wir zu sechst (mit zwei Guides) 63km und 3550 Höhenmeter bergab! Wir fuhren durch drei Klima- und Vegetationszonen bis wir schließlich im Dschungel endeten. Die Schotterstraße ist sehr kurvig, führt an Abhängen bis zu 600m hoch vorbei, durch Wasserfälle und Flüsse. Im Nachhinein war es schon irgendwie gefährlich, aber während dessen haben wir uns kein Mal unsicher oder bedroht gefühlt. Wir sind super betreut worden und wenn man vorsichtig, und nur so schnell fährt wie man es sich zutraut, kann eigentlich nichts schief gehen. Wir hatten einen tollen Tag und riesig viel Spaß! Die Ausblicke waren atemberaubend und wir können diese Tour nur jedem empfehlen. Auf jeden Fall eines der Highlights in Bolivien und unserer Reise!

Death Road Bolivia (4)Death Road Bolivia (5)

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Heute sind wir erneut durch La Paz gelaufen und haben versucht dem Karneval zu entfliehen. Leider ist dies nicht ganz möglich und somit sind wir froh wenn wir morgen weiter nördlich fahren, wo es hoffentlich keinen Karneval gibt. La Paz hat uns positiv überrascht und gut gefallen. Es ist eine einzigartige Stadt die man mal gesehen haben muss. Morgen geht´s weiter zum Titicacasee!

->> weitere Death Road Bilder hier



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1 Antwort zu “Keine Minen in Potosi, Spanischschule in Sucre und die Straße des Todes in La Paz!”

  • Robert Frantzen sagt:

    das wird ja immer abenteuerlicher, scheint schwierig aber der interessanteste Teil der ganzen Unternehmung zu werden, das america del sud ? Viel Glück !

    Grüße von Robert aus AC

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