Costa Rica–Pura Vida!

2 04 2012

Die Grenzüberfahrt von Panama nach Costa Rica war die bisher schnellste und einfachste. Eine Stunde Fahrt mit dem Pickup zur Grenze, in zehn Minuten beide Stempel abholen und wieder eine Stunde Fahrt nach Puerto Viejo. Wir wurden direkt am Hostel abgesetzt in dem wir schon von Nils und Crissi erwartet wurden. Wir hatten es tatsächlich geschafft uns wieder zu treffen und würden von nun an noch einige Zeit zusammen reisen.

Puerto Viejo ist genau der kleine, karibische Ort wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Überall bunte Bars, Restaurants und Marktstände an der Strandstraße entlang und vor allen Dingen Rastafaris die uns Marihuana verkaufen wollten. Insgesamt eine sehr entspannte Atmosphäre der wir uns gerne anschlossen. Der schwarze Sandstrand am Ort selber war ganz schön, aber wir wollten nun doch lieber einen weißen Sandstrand sehen. Also liehen wir uns Fahrräder aus und radelten 7km auf gerader Strecke durch den Regenwald bis zur Punta Uva. Dieser Strand war sehr schön und das Meer lud zum baden ein.

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Da Puerto Viejo nicht weit entfernt von Bocas liegt war auch hier das Wetter leider nicht immer schön. Teilweise bewölkt und regnerisch aber dafür immer brütend heiß. Wir verbrachten dennoch vier schöne Tage zu viert und am letzten Abend zu sechst. Hanne und Inge hatten auch den Weg an die Karibikküste gefunden und somit feierten wir ein erneutes Revival.

Zu viert machten wir uns am nächsten Morgen auf in Richtung Pazifikküste. Dazu mussten wir zunächst in die Hauptstadt San José um den Bus zu wechseln. Nach acht Stunden erreichten wir schließlich unser Ziel Quepos. Hier erwartete uns ein erfrischender Pool, der uns nach diesem verschwitzten Tag sehr gelegen kam. In Quepos gibt es eigentlich nicht viel zu sehen, dieser Ort ist lediglich die günstigere Wohn-Alternative zum benachbarten Ort und Nationalpark Manuel Antonio. Diesen besuchten wir direkt am nächsten Morgen. Wir wanderten durch den Dschungel die einzelnen Pfade entlang bis wir schließlich am ersten Strand gelandet waren. Der Nationalpark hat insgesamt fünf Strände zu bieten, aber wir hatten schon gehört, dass der erste auch der schönste sein soll. Das konnten wir uns gut vorstellen: Weißer Sandstrand und türkisblaues, ruhiges Meer. Dieser Ort war einfach zu schön, also verbrachten wir hier die meiste Zeit des Tages. Viele Tiere sahen wir leider nicht, allerdings versuchten am Strand immer wieder Waschbären und Affen unser Essen zu stehlen. Ein Äffchen hat sich letztendlich auch tatsächlich eine Banane ergattert.

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Am nächsten Morgen fuhren wir ca. zwei Stunden weiter südlich nach Uvita. Laut Reiseführer einer der schönsten und am wenigsten touristischen Strände an der Pazifikküste. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Der Ort besteht aus zwei Straßen und ist relativ weit vom Strand entfernt, hier gibt es aber ein nettes Hostel welches einen kostenlosen Shuttle-Service zum Strand anbietet. Außerdem ist ganz in der Nähe ein zu Fuß zu erreichender Wasserfall in dem man schwimmen kann. Diesen besuchten wir direkt nach unserer Ankunft und wir waren begeistert. Der Uvita-Fall ist schattig im Dschungel gelegen und mündet in zwei Pools die voll von kühlem, klaren Wasser sind. Hier plantschten wir ein bisschen rum und genossen die Erfrischung. Am nächsten Tag machten wir uns auf zum Strand. Dieser war auch sehr schön, konnte aber den in Manuel Antonio nicht toppen. Allerdings gab es hier etwas besonderes, nämlich eine Sandbank in Walflossen-Form die bei Flut komplett verschwindet. Hier sonnten wir uns ein bisschen und spazierten am Strand und Regenwald entlang. Nach einem weiteren Besuch am Wasserfall ließen wir den Abend gemütlich im Hostel in der Hängematte ausklingen, denn am nächsten Morgen hieß es wieder Bus fahren.

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An dieser Stelle müssen mal erwähnen, dass das Busnetz in Costa Rica eine einzige Katastrophe ist. Dies haben wir so nicht von diesem von Touristen gut besuchten und vergleichsweise teuren Land erwartet. Nie kommt man einfach nur von A nach B. Immer muss man erst noch in C umsteigen und oft sogar erst noch mal in D vorbei fahren. Hinzu kommt, dass die Ankunft- u. Abfahrtszeiten nie aufeinander abgestimmt sind und somit verbringt man oft zwei Stunden in C oder D mit warten auf den nächsten Bus. Diese Art zu reisen ist zugegebenermaßen günstig, aber dafür muss man viel Zeit, Nerven und Schweiß investieren. Die Busse sind nämlich nicht klimatisiert, man bekommt nur den Fahrtwind durch die offenen Fenster ab. Eigentlich gar nicht so schlecht, wenn nicht jeder Bus hundert Mal anhalten würde um Leute ein- bzw. aussteigen zu lassen. Natürlich gibt es auch eine schnellere Alternative für Touristen, nämlich die sogenannten Shuttle-Busse die einen von Hotel zu Hotel fahren. Allerdings sind diese unverschämt teuer, sodass wir dies bisher noch nicht eingesehen haben.

So waren wir auch an diesem Tag wieder etwas länger unterwegs. Zunächst fuhren wir von Uvita zurück nach Quepos. Dort warteten wir 1,5 Stunden auf den Bus der uns in zwei Stunden nach Playa Hermosa brachte. Unser eigentliches Ziel war Montezuma auf der Nicoya Halbinsel, wir bauten aber diesen Zwischenstopp ein um noch einen weiteren Ort und Strand an der Küste anzuschauen und um die Fahrzeiten zu verkürzen. Playa Hermosa hat einen sehr schönen schwarzen Sandstrand und das Meer bietet hier die perfekten Wellen für Surfer. Dementsprechend viele waren auch in diesem späten Nachmittag im Wasser. Wir setzten uns an den Strand und beobachteten die Wellenreiter eine Weile.

Am nächsten Morgen sollte der Bus aus Quepos um 9 Uhr hier vorbei fahren. Um diesen nicht zu verpassen saßen wir als pünktliche Deutsche natürlich schon um 8.45 Uhr am Straßenrand, glücklicherweise unter einem schattigen Baum. Wir warteten und warteten bis der Bus um 10.30 Uhr endlich kam! Wir fuhren zwei Stunden bis Puntarenas, mit dem Taxi zum Fähranleger, warteten 1,5 Stunden bis die Fähre ablegte, setzten 1,5 Stunden über nach Paquera, kämpften hier mit einer Horde Menschen um einen Platz im Bus, fuhren 1,5 Stunden nach Cobana, stiegen um und fuhren 30 Minuten nach Montezuma! Hier standen wir nun nachmittags um 17.30 Uhr völlig verschwitzt und hatten noch eine Mission zu erfüllen: Ein Hostel finden! Eine Dreiviertelstunde und mehrere Zimmerbesichtigungen später hatten wir aber auch das geschafft. Wir fanden eine schöne Unterkunft direkt am Meer und nur wenige Gehminuten zum Ort und zum Strand. Wir waren uns alle einig: Nun wird erst mal Urlaub gemacht!

Und hier sind wir nun vier Tage später immer noch. Montezuma (von den Einheimischen auch Montefuma genannt; fumar ist das spanische Wort für rauchen) ist wirklich ein toller Ort um die Seele baumeln zu lassen. Wir haben alles was wir brauchen: Ein Zimmer und eine Terrasse direkt am Meer, mehrere Strände die man zu Fuß erreichen kann und einen Wasserfall in dem man schwimmen kann. Das einzige was ein bisschen schade ist, ist das es hier im Moment eine sogenannte “Red Tide” gibt. Dadurch ist das Meer manchmal etwas braun, rötlich und aufgewühlt und die Wellen sind relativ hoch. Es ist aber lange nicht mehr so schlimm wie vor ein paar Wochen und man kann trotzdem baden gehen.

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Wir genießen auf jeden Fall weiterhin das lockere Leben und unsere Zeit zu viert. Morgen müssen wir nur mal wieder den Hintern hoch kriegen und weiter reisen. Wahrscheinlich fahren wir direkt ins bergige Hochland im Landesinneren. Mal sehen, wir sind noch in den Überlegungen und Planungen mit den Busfahrplänen.

Auch wenn Costa Rica einige unerwartete Hindernisse für Reisende aufzeigt gefällt es uns bisher sehr gut. Das Land hat viel zu bieten und es gibt noch einiges für uns zu sehen. Vor allem stehen einige Nationalparks und Tiere noch auf unserer Liste. Also seid gespannt, bis zum nächsten Bericht! Pura Vida!

–>> weitere Bilder hier!



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