Siem Reap–Das Tor zu Angkor
3 07 2011Angkor Wat
Wie bereits erwähnt machten wir noch an der Busstation einen Deal mit dem Tuk Tuk Fahrer. Dieser sollte uns an diesem Morgen um 10 Uhr an unserem Hostel abholen und uns den ganzen Tag für 13$ durch die Anlage von Angkor Wat kutschieren. Wir wollten direkt mit dem sehenswertesten in dieser Region beginnen.
Nach einer erholsamen Nacht und einem leckeren Pancake Frühstück starteten wir also pünktlich in Richtung Tempel. Wir fuhren ca. 4km und waren schon am Ticket Counter angekommen. Hier mussten wir erst mal ein Ticket kaufen um auch nur in die Nähe des Areals zu gelangen. Wir entschieden uns für das Tagesticket für 20$, für welches sogar ein Foto von jedem gemacht wird, damit auch wirklich nur diese eine Person an diesem Tag Angkor besuchen kann.
Weitere 3km später waren wir am ersten und auch größten Tempel angekommen: Angkor Wat! Der Tuk Tuk Fahrer parkte sein Gefährt im Schatten und wir liefen los und besichtigten den Tempel. Schon der erste Blick war sehr beeindruckend und dies sollte sich aus der Nähe und von innen noch mehrfach bestätigen.
Bis ca. 16.30 Uhr fuhr uns unser sehr gut englischsprechender und dankbarer Fahrer von Tempel zu Tempel durch die wunderschöne Parkanlage. Wir sahen an diesem Tag um die 6 Tempel wovon jeder einzigartig und besonders war. Aus diesem Grund ist es auch nicht möglich hier ausführlicher auf Angkor Wat und seine Geschichte einzugehen. Nur soviel: Dieser wunderschöne Ort ist das 8. Weltwunder und dies sollte eigentlich jeder mal gesehen haben. Für mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Angkor_Wat
Am Ende dieses Tages waren wir uns einig: Das war zwar toll, aber noch ein Tag muss nicht unbedingt sein. Als wir dann aber eine Nacht darüber geschlafen hatten und das Wetter schöner wurde (am ersten Tag hat es ab nachmittags geregnet) hatten wir doch wieder Lust auch noch die “große Runde” mit weiteren Tempeln zu besichtigen. Dann lasen wir auch noch im Reiseführer, dass man “nicht einmal darüber nachdenken sollte Angkor Wat nur einen Tag zu besuchen”, somit beschlossen wir nach einem Tag Pause am nächsten Morgen wieder los zu düsen. Wir riefen unseren Tuk Tuk Fahrer an (welcher uns in weiser Voraussicht seine Nummer in die Hand gedrückt hatte) und er war erneut pünktlich zur Stelle. Der Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und 35 Grad und unsere Entscheidung schien perfekt. Wir erlebten erneut einen tollen Tag und auch die weiteren 5 Tempel waren wunderschön und toll anzusehen. René hatte nun die Chance noch schönere Bilder im Sonnenschein zu schießen und die weiteren 20$ hatten sich mehr als gelohnt.
Siem Reap
Neben den beiden Tagen in Angkor verbrachten wir auch eine schöne Zeit in Siem Reap. Die Stadt hat ca. 120.000 Einwohner und ist somit nicht sehr groß, was wir als sehr angenehm empfanden. Nichtsdestotrotz geht es im Zentrum meist sehr geschäftig zu und überall flitzen Roller, Fahrräder und Tuk Tuks umher. Allerdings gibt es hier auch (in dieser Art von uns bisher in Asien noch nicht gesehen) nette Cafés und Restaurants und sogar eine ganze Straße die von den Einheimischen “Pub Street” getauft wurde, weil sich hier ein Lokal an das andere reiht. An unserem zweiten Nachmittag in der Stadt machten wir uns zu Fuß auf, um diese zu erkunden und schlenderten gemütlich umher. Wir tranken einen Shake in der Pub Street und probierten an Straßenständen gegrillte Bananen und Ricecakes mit Spinat.
An einem anderen Abend machten wir uns auf zum Nachtmarkt und schauten uns das große Angebot von kambodschanischen Antiquitäten, Schmuck und vor allem Kleidung an. Später wollten wir nicht in einem schnieken Restaurant essen, sondern entschieden uns für einen Foodmarkt. Auf diesem wurden wir zunächst von unzähligen Leuten belagert die uns alle ihre Speisekarten vor die Nase hielten und uns von ihrem Stand überzeugen wollten. Da auf jeder dieser Karten das Gleiche stand entschieden wir uns für eine nette junge Dame deren Stand rosafarbene Tischdecken und Stühle aufzuweisen hatte. Wir aßen jeder für 1$ ein leckeres Gericht und erlebten die Khmer und das Leben auf der Straße hautnah.
Unser Aufenthalt hier war vor allen Dingen durch unser wirklich tolles Guesthouse so angenehm. Abgesehen von unserem sehr großen Zimmer mit noch größeren Betten ist das Personal hier sehr, sehr freundlich und bemüht und das Essen ist sehr lecker! Von Burgern über Spaghetti Bolognese bis hin zu (natürlich) asiatischem Essen schmeckt alles super! Dies liegt wohl an dem italienischen Besitzer David und seinem englischen Assistenten Chris. Beide haben eine beeindruckende Lebenseinstellung und besonders Chris ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen Arbeiten definiert sich bei ihm folgendermaßen: Ein Handschlag, Bierchen, ein Handschlag, …
Was uns an Kambodscha bzw. an dieser Stadt besonders begeistert und auch berührt hat sind die unendlich süßen und leider auch armen Kinder, welche einem überall begegnen. Ob es am Tempel ist oder auf der Straße, immer sind Kinder vor Ort die einem irgendwas verkaufen wollen. Sie schauen einen mit großen Augen an und betteln darum, dass man ihnen zumindest einen Dollar für ihre Ware gibt. Es ist wirklich unvorstellbar.. da kommt ein kleines Mädchen mit 4 Jahren und einem Set von Postkarten zu einem und zählt diese auf 5 verschiedenen Sprachen immer wieder durch um dich zu beeindrucken und etwas Geld für ihre Familie zu verdienen. Leider kann man aber nicht jedem Kind Geld geben und allen helfen. Wir hätten am liebsten ein kleines Mädchen adoptiert, aber wir wollten dem armen Ding nicht ein Jahr reisen zumuten! Aus diesem Grund haben wir überlegt was wir tun können und frugen unseren Hostel Manager David. Er gab uns daraufhin die Adresse von einem Waisenhaus und machte einen Termin mit dem Direktor für uns.
Wir schnappten uns also mal wieder einen Tuk Tuk Fahrer, welcher mit uns zu einem Markt fuhr. Hier half er uns einen 50kg Sack Reis zu kaufen. Diesen wollten wir dem Heim spenden und den Kindern somit einige Mahlzeiten sichern. Auf dem Markt wurde René zu einer kleinen Attraktion, weil er erstens “riesengroß” ist und sich zweitens den Sack “einfach so” auf die Schultern warf und los spazierte. Das hatten die Leute hier wohl noch nicht gesehen
Nach ca. 1 Stunde Fahrt über unbefestigte Feldwege erreichten wir unser Ziel und wir wurden sehr freundlich vom Direktor empfangen. Er war sehr dankbar für unsere Spende und erläuterte uns zunächst einige Regeln welche in diesem Haus und im Umgang mit den Kindern eingehalten werden sollten. Nach unserer Unterschrift führte er uns über das Gelände und erzählte uns von seinen Plänen.
Es leben zurzeit 29 Kinder jeden Alters in diesem Haus, Jungen und Mädchen zu gleichen Teilen. Es gibt einen großen Garten in dem eine Kuh lebt, eine Bibliothek, einen Klassenraum, usw. Natürlich ist alles noch sehr provisorisch und ärmlich eingerichtet und die Organisation kann wirklich jede Hilfe brauchen. Die Kinder hatten an diesem Nachmittag TV Tag und somit waren sogar wir relativ uninteressant Wir durften sie aber begrüßen, kurz mit ihnen sprechen und ein paar Fotos machen. Hier nach erzählte der Direktor uns weitere 45 Minuten jede Menge über seine Arbeit und die Gründe warum die Kinder in diesem Haus leben. Es handelte sich hierbei nicht um Behinderte oder blinde Kinder (hierfür hat die Organisation eigene Einrichtungen) sondern um Waisen oder Kinder deren Eltern arbeiten müssen und sich nicht kümmern können.
Dieser Nachmittag war wirklich eine sehr interessante Erfahrung und es hat uns viel Freude bereitet diesem Land ein kleines bisschen zurück zu geben. Wir konnten mit 35 Dollar für einen Sack Reis schon etwas bewirken, aber tatsächlich war dies natürlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Für mehr Informationen: http://www.krousar-thmey.org/
Nun geht auch unsere Zeit in Siem Reap dem Ende zu und morgen reisen wir weiter nach Phnom Penh, in die Hauptstadt Kambodschas…
Find ich super was ihr da gemacht habt so konntet ihr einigen Kindern eine Freude bereiten……aber auch eure Bilder sind der Wahnsinn 🙂