Arequipa und Trekking im Colca Canyon!

9 03 2012

Nach zehn Stunden Busfahrt kamen wir morgens um 7 Uhr in Arequipa an. Sonnenschein, Taxi, Hostel, Zimmer schon fertig – alles bestens! Arequipa ist die zweitgrößte Stadt Perus und liegt im Süden des Landes. Sie liegt auf 2300m Höhe und ist umgeben von drei großen Vulkanen: Misti, Chachani und Pichu Pichu.

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Wir verbrachten hier drei Tage in denen wir es eher ruhig angehen ließen. Immer noch unterwegs mit Hanne und Inge aus Belgien, schauten wir uns gemeinsam die Stadt an und genossen das schöne Wetter und die endlich wärmeren Temperaturen. Wir schlenderten zum Plaza de Armas, am Fluss entlang bis hin zum Aussichtpunkt der Stadt. Außerdem nutzen wir die große Küche im Hostel aus und aßen jeden Abend ein selbstgezaubertes Essen auf der Terrasse.

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Arequipa liegt in der Nähe vom Colca Canyon, der mit bis zu 3000m Höhenunterschied zu den tiefsten der Welt gehört. Da wir nach den vielen Stadtbesichtigungen auch noch mal etwas Natur vertragen konnten, entschieden wir uns dazu eine zweitägige Trekkingtour dorthin zu unternehmen.

Morgens um 3 Uhr wurden wir abgeholt und zunächst fuhren wir ca. vier Stunden nach Chivay. Dort frühstückten wir bevor es direkt weiter ging zum Kondor Aussichtpunkt. Die mächtigen Vögel können bis zu 15kg schwer werden und eine Spannweite von bis zu 300 Zentimetern haben. Selbst bei schönem Wetter muss man ein bisschen Glück haben um welche zu sehen, aber das hatten wir! Sogar schon vor dem Aussichtspunkt kreisten einige der Vögel im Himmel und wir versuchten gute Schnappschüsse zu machen.

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Um 10 Uhr standen wir schließlich am Rande des Canyons, bereit zum Abmarsch! Mit insgesamt acht Leuten und einem Guide wanderten wir los und schnell wurde es heißer und heißer! Eine Kleidungslage nach der anderen verschwand im Rucksack bis wir schließlich bei 28 Grad angelangt waren. Zwei Stunden lang ging es auf sehr trockenem, steinigen Boden steil bergab. Unten am Fluss angekommen waren wir zum ersten Mal k.o. und die ersten Körperteile schmerzten. Von hier aus ging es noch eine Stunde abwechselnd bergauf und gerade weiter bis wir in einem kleinen Dörfchen zum Mittagessen einkehrten. Nach der Stärkung ging es stundenlang bergauf, bergab und gerade weiter bis wir letztendlich um 17.30 Uhr in der Oase mitten im Canyon ankamen. Diese war wunderschön und auf uns wartete ein Pool inmitten von Palmen. Leider fing es genau in diesem Moment an zu regnen, aber wir hüpften trotzdem alle hinein und unsere Knochen waren sehr dankbar.

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Nach einem kurzen Abend verschwanden wir alle in unseren Hütten. Diese waren zwar aus Stein, hatten aber nur Bambusfenster und keine Elektrizität. Aber dafür ein weiches Bett und das war alles was wir wollten und brauchten. Fertig von diesem harten Tag schliefen wir alle früh ein, außerdem ging es am nächsten Morgen früh weiter.

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Aufgrund des ersten Tages und einigen Erläuterungen des Guides war für Nicole und Inge schon am Abend klar, dass sie den zweiten Tag nicht durchhalten könnten und wollten. Wir buchten deshalb ein Maultier auf dem wir hochreiten sollten. Aus diesem Grund konnten wir eine Stunde länger schlafen und mussten erst um 6 Uhr los. René und Hanne nahmen die Herausforderung an und mussten deshalb schon um 5 Uhr los. Es war noch Dunkel und es gab vorher auch kein Frühstück. Trotzdem war es besser so früh zu starten, weil die Hitze später unerträglich wird.

Nach ca. fünf Minuten auf gerader Strecke ging es direkt 1000 Höhenmeter steil bergauf. Es gab zwischendurch kein gerades Stück und der Weg war ebenfalls steinig, uneben und teilweise gab es Stufen. Es gab aber keine Zeitvorgabe und somit konnte jeder in seinem Tempo hinauflaufen und nebenbei die Landschaft und den Sonnenaufgang genießen.

Um 6 Uhr fanden Inge und Nicole sich mit ca. 20 anderen Leuten und einem Haufen Maultieren am Fuße des Berges wieder. Wir stiegen als Dritte und Vierte auf die Viecher und nach einem Befehl des Guides “MULLA” liefen die Tiere los. Locker auf einem Sattel, ohne Helm, ohne Anweisungen und ohne Wissen wie man die Tiere stoppen kann! Schnell und holprig ging es bergauf und immer am Rande des Weges entlang. Zudem hatte Nicoles Berg Taxi anscheinend großen Hunger und rannte immer wieder in die Büsche um zu fressen. Die ersten Gedanken waren: Mist! Ob wir hiermit lebend oben ankommen!? Nicole vermisste zudem René sehr.. solche Dinge mit einem gewissen Nervenkitzel sind doch eigentlich eher was für ihn! Na ja, auch wenn es etwas angsteinflößend und spannend war, waren wir mehr und mehr froh diese Möglichkeit gewählt zu haben. Der Aufstieg war tatsächlich unglaublich steil und wir waren gespannt wann wir Hanne und René unterwegs einholten…

1,5 Stunden brauchten wir mit den Tieren bis zur Spitze des Berges. Als wir dort an getrabt kamen wurden wir bereits von René, Hanne und einigen anderen Wanderern erwartet. Sie waren tatsächlich noch vor uns angekommen! Unser Guide hatte am Vorabend gesagt, dass man ca. drei, manchmal auch vier Stunden braucht für die gesamte Strecke! Die beiden haben sie in 2,5 Stunden geschafft! Respekt! Das war wirklich eine tolle Leistung!

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Der Rest des Tages lief dann so an uns vorbei, denn wir waren alle viel zu müde und k.o.! Zunächst aßen wir ein leckeres Frühstück bevor es mit dem Bus zurück ging. Wir hielten an zwei Aussichtspunkten und schließlich an den heißen Quellen. Darauf verzichteten wir jedoch und liefen schon mal vor zum nächsten Stopp zum Mittagessen. Danach waren nun alle völlig fertig und schliefen direkt im Bus ein. Als der Wagen anhielt und der Guide uns mitteilte, dass wir hier am höchsten Punkt der Tour, auf 4900m sind, und wer will könnte aussteigen und Fotos von Lamas und Alpaccas machen, da öffneten zwei Leute das Fenster, schossen ein Foto und weiter gings.

Gegen 17 Uhr erreichten wir Arequipa und an diesem Abend passierte nicht mehr viel. Am nächsten Morgen mussten wir nämlich erneut früh raus um weiter nach Nasca zu fahren.

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