Im Land von Frodo und Co. – Neuseeland Südinsel Part II

21 12 2011

Unser nächstes Ziel war die Action Hochburg Queenstown! Hier wurde das Bungee Jumping erfunden und es werden jede Menge adrenalinausschüttende Aktivitäten angeboten. Wer uns kennt ahnt, dass René hier nicht tatenlos zusehen konnte, und Nicole sehr wohl. Nach einigen Überlegungen fiel seine Wahl letztendlich auf Jet Boating. Bei strahlendem Sonnenschein düste das 900 PS starke Boot über den Lake Wakatipu, den Kawarau und Shotover River. Es ging eine Stunde lang durch wunderschöne Landschaften, teilweise nur Zentimeter hohes Wasser und immer mit vollem Speed an Bäumen und Felsen vorbei. Der Fahrer machte 360 Grad Spins und manch einer in der Reihe hinter René hätte eine Kotztüte gebraucht. Dank der riesengroßen Regenmäntel bekam aber niemand etwas ab und es war ein großer Spaß! An einigen Stellen ist es René gelungen die Kamera festzuhalten, seht selbst:

Video hier klicken!

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Queenstown selbst hat uns positiv überrascht. Es ist ein nettes, gemütliches Städtchen in den Bergen mit vielen kleinen Cafés und Geschäften. Ein schöner Ort um spazieren zu gehen und zu bummeln. Leider aber, aufgrund der vielen Touristen, auch sehr teuer und somit verabschiedeten wir uns nach einer Nacht in Richtung Wanaka. Dorthin fuhren wir nicht über den Highway, sondern über die kürzere und auf jeden Fall lohnende Scenic Route durch die Berge. In Wanaka angekommen waren wir sofort begeistert. Wieder ein gemütliches Städtchen welches sich um einen See verteilt, aber noch gemütlicher und nicht so touristisch wie Queenstown. Mit Hilfe der netten Dame aus dem Information Center fanden wir einen tollen Campingplatz in dem 5km entfernten Dörfchen Alberttown. Hier konnten wir Norma direkt am Fluss parken und hatten somit einen grandiosen Ausblick direkt aus dem Schlafzimmer Smiley.

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Am nächsten Morgen fuhren wir um den Lake Wanaka bis hin zum Diamond Lake und liefen dort den ca. dreistündigen Lake Diamond Track. Dieser führte auf den Rocky Mountain von dessen Spitze aus wir einen unglaublichen Ausblick über beide Seen und die Berge hatten. Den Rest der Zeit verbrachten wir mit kleinen Wanderungen und Spaziergängen durch den Ort, um den See und der umliegenden Gegend. Wanaka war super schön und war auf jeden Fall ein Highlight unserer Neuseeland Reise.

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Als Nächstes fuhren wir über den Haast Pass, vorbei an Flüssen und Wasserfällen bis hin zu den Gletschern, namens Fox Glacier und Franz Josef Glacier (oder wie wir als echte Öcher natürlich sagen: Der Franz Jupp Gletscher). Beide unterschieden sich nicht wirklich stark voneinander und von beiden war leider auch nicht mehr so viel übrig. Die kurzen Wanderungen zu den jeweiligen Lookouts waren jedoch verschieden und es war sehr interessant einmal Gletscher aus der Nähe anzuschauen.

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An diesem Nachmittag fuhren wir noch weiter die Westküste hinauf bis zur Küstenstadt Hokitika. Wir übernachteten auf einem Campingplatz direkt am schwarzsandigen Vulkanstrand, an dem wir noch einen Abendspaziergang machten und später den Sternenhimmel bewunderten. Am nächsten Tag war unser erstes Ziel der Paparoa Nationalpark mit den Pancake Rocks und Blowholes. Dies sind sehr beeindruckende Felsformationen die ins Meer ragen und durch deren Löcher das Wasser hineingespült wird. Dies ist je nach Wasserstand und Wetter spektakulär anzuschauen. Leider spielte an diesem Tag das Wetter für uns nicht mit, aber es hat sich trotzdem sehr gelohnt den Park zu besuchen.

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Hier nach fuhren wir über Westport und Murchison nach Motueka, und weiter bis zum Takaka Hill, an der Grenze zum Abel Tasmen Nationalpark. Wir übernachteten auf einem DOC Platz mitten im Nirgendwo, von wo aus man durch einen dichten Märchenwald zum Harwood´s Hole wandern konnte. Das Harwood´s Hole ist eine der größten Höhlen Neuseelands und 357m tief. Nach 30 Minuten Fußmarsch steht man  auf einmal vor einem Haufen Steine auf die man hochklettern kann und plötzlich liegt vor einem dieses unglaubliche Loch – sehr beeindruckend und respekteinflößend!

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Am nächsten Morgen fuhren wir in den Abel Tasmen Nationalpark, zur Golden Bay. Ein wunderschöner Strand, türkises Wasser und ein weiter Blick über Berge und Wälder. Wir liefen ein Stück des 51km langen Coast Track, picknickten am Strand und genossen die heiße Sonne. Nach einer weiteren Nacht auf dem DOC steuerten wir am nächsten Tag den Kahurangi Nationalpark an. Dies ist der zweitgrößte Nationalpark Neuseelands und einer der schönsten. Wir hatten eine spannende Fahrt mit unserem Norma durch die steilen Berge bis wir schließlich oben auf der Flora Hut angekommen waren. Hier frühstückten wir mit einem tollen Ausblick und wanderten durch den Wald.

Von dort aus ging es durch die Stadt Nelson direkt in die Marlborough Sounds. Dies ist eine Region bestehend aus Landzungen, Bergen, Stränden und Buchten welche durch das einströmende Wasser nach der letzten Eiszeit geformt wurde. Wir fuhren über die Queen Charlotte Road und bekamen auch hier wieder atemberaubende Ausblicke zu sehen und übernachteten in einer kleinen Bucht direkt am Wasser.

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Vorbei an Picton und Blenheim fuhren wir weiter zum Nelson Lake Nationalpark. Wir schauten uns die beiden Seen Lake Rotoiti und Lake Rotoroa und die umliegende Gegend an. Leider waren die Campingplätze jedoch von Sandfliegen übersäht, so dass wir dort nicht übernachten wollten.

An den südlichen Alpen angekommen fuhren wir über den Lewis Pass in den Thermal Ort Hanmer Springs. Hier befindet sich ein Thermal Resort in dem man in heißen Pools, gefüllt von den dort sprudelnden heißen Quellen baden kann. Wir landeten hier jedoch an einem Sonntag und die Therme war gefüllt mit Familien und Kindern, deshalb verzichteten wir auf das heiße Bad und machten nur einen Spaziergang durch den Ort.

In den nächsten beiden Tagen fuhren wir durch mehrere kleine Städte wieder zurück zu unserem Startpunkt Christchurch. Hier verbrachten wir erneut zwei schöne Tage und sahen uns so viel wie möglich von der City an, deren Zentrum leider immer noch gesperrt war. Wir fuhren die Summit Road soweit wie möglich (ebenso teilweise nach dem Erdbeben gesperrt) bis zum Aussichtspunkt Sign of the Kiwi. Außerdem verbrachten wir einen netten und leckeren Abend bei Familie Heins wohin wir letztendlich auch Norma wieder nach Hause brachten.

Allerdings holten wir umgehend unseren neuen Flitzer “Lucky” ab mit dem wir nun die Nordinsel erkunden. Wir fuhren also direkt mit Lucky die Ostküste hinauf in Richtung Norden. Unser Weg führte viele Kilometer direkt am Meer vorbei und unterwegs schauten wir uns die Heimat der Wale Kaikoura an. Am Abend sicherten wir uns ein Fährticket am Hafen von Picton und am nächsten Morgen setzten wir über auf die andere Hälfte Neuseelands.

Unser Fazit zur Südinsel: Landschaftlich wunderschön und unglaublich abwechslungsreich! Viele, viele, viele beeindruckende Berge, Seen, Flüsse, Bäche, Küsten, Strände, Wiesen und Schafe Smiley. Kleine Städte und Dörfer, wenige Menschen und manchmal für uns auch etwas einsam. Des Öfteren hat das Wetter es auch nicht gut mit uns gemeint, aber trotzdem hatten wir eine tolle Zeit und haben so viele Dinge zum ersten Mal in unserem Leben gesehen! Wir haben die Natur und Ruhe genossen und vor allen Dingen weitere vier Wochen Camping!

Nun sind wir gespannt auf die Nordinsel.. und ihr könnt es auch sein!

weitere Bilder hier!

PS: Wir haben nun auch eine Facebook Fanpage (René und Nicole Around the World) und wir würden uns freuen noch ein paar Fans dazu zu gewinnen!



Im Land von Frodo und Co. – Neuseeland Südinsel Part I

2 12 2011

Nach ca. drei Stunden Flugzeit landeten wir Mittags auf dem Flughafen von Christchurch. Unser erster Anlaufpunkt war natürlich wieder unsere Unterkunft, welche dieses Mal etwas besonderes war. Das “Jailhouse” Hostel ist nämlich tatsächlich ein altes, umgebautes Gefängnis. Um eine große Halle verteilen sich oben und unten die Zimmer bei denen die alten Zellentüren nur neu gestrichen wurden. Es ist auf jeden Fall noch eine Gefängnisstimmung zu spüren aber dennoch ist es gemütlich und zum wohlfühlen.

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Nach nur einer Nacht mussten wir uns jedoch schon wieder verabschieden, denn am nächsten Morgen nahmen wir unseren neuen Camper in Empfang. Dieser wurde uns netterweise von in Christchurch lebenden Bekannten von unserem Freund Simon überlassen, und trägt den Namen “Norma”. Diesen haben wir natürlich gerne übernommen und somit waren wir schon wieder mobil und on the road! Zunächst wollten wir uns aber noch Christchurch ansehen, weil wir schon viel von dieser schönen Stadt gehört hatten. Leider stellten wir schnell fest, dass das Stadtzentrum immer noch gesperrt ist seit dem Erdbeben im Februar 2011. Mit offenen Mündern standen wir an den Bauzäunen und Absperrungen und staunten über die Geisterstadt dahinter. Die Zerstörung hatte anscheinend Ausmaße die wir jetzt noch erahnen, und teilweise immer noch sehen konnten. Nichtsdestotrotz schauten wir uns soviel wie möglich von der Stadt an und verbrachten unsere erste Nacht im Norma auf dem Feld ganz in der Nähe der Landebahn Zwinkerndes Smiley .

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Am nächsten Tag sollte die Tour los gehen und wir fuhren zur Banks Peninsula. Leider war das Wetter an diesem Tag nicht so schön, aber dennoch war die Fahrt durch die von Vulkanausbrüchen geformte Landschaft sehr schön. Wir schauten uns das französisch geprägte Städtchen Akaroa an und landeten abends im strömenden Regen auf einem Campingplatz in der Okains Bay. Am nächsten Morgen wurden wir aber von Sonnenstrahlen geweckt und verbrachten einen schönen Tag in der Bay. Wir wanderten durch die Berge bis hin zur nächsten Bucht, saßen in der Sonne usw.. Am nächsten Tag fuhren wir zurück ins Landesinnere und schauten uns unterwegs kleine Orte wie Ashburton und Geraldine an. Nun verbrachten wir unsere erste Nacht auf einem DOC (Department of Conservation) Campingplatz, welche immer mitten in der Natur liegen und sehr günstig bis umsonst sind.

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Unser nächstes Ziel war nun der türkisblaue Bergsee Lake Tekapo. Dieser bot einen wunderschönen Anblick und da sieben Sonnen vom Himmel schienen blieben wir dort zwei Nächte. Wir wanderten auf die Spitze von Mount John von wo aus sich tolle Ausblicke boten, außerdem befindet sich hier oben einer der besten Spots weltweit um nachts in die Sterne zu blicken. Des Weiteren spazierten wir stundenlang um den See und schauten uns die collie dog Statue und die kleine Kapelle direkt am Seeufer an. Wie im Reiseführer beschrieben ist dies tatsächlich ein wunderschöner Ort um zu heiraten.

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Am nächsten Tag stand nur eine kurze Fahrt zum Mount Cook Nationalpark an. Hier angekommen machten wir uns direkt auf den Weg und wanderten zunächst zum Kea Point. Weiter ging es zum Tasman Glacier wovon leider nicht mehr allzu viel zu sehen war. Trotzdem war die Landschaft wieder einmal faszinierend und nachts bekamen wir einen sehr beeindruckenden Sternenhimmel zu sehen. Nun wurde uns zum ersten Mal bewusst, dass wir uns am anderen Ende der Welt befinden.. Von hier aus kann man die Milchstraße sehen und unendlich viele Sterne. René hatte sogar das Glück eine Sternschnuppe zu entdecken.

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Der nächste Teil unserer Strecke führte uns durch Omarama bis hin nach Oamaru an die Küste zurück. Oamaru ist eine süße Kleinstadt mit einem alten viktorianischen Zentrum. Wenn man hier durch die Straßen schlendert fühlt man sich kurzzeitig in die Vergangenheit zurück versetzt. Abends fuhren wir an einen Aussichtspunkt um unsere ersten wilden Pinguine zu sehen. Tatsächlich hatten wir Glück und konnten zwei Yellow Eyed Penguins erspähen.

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Weiter ging unsere Reise in eine mit knapp 112.000 Einwohnern, größere neuseeländische Stadt. Dunedin besticht durch ein übersichtliches Stadtzentrum, eine kleine Altstadt, Berge im Hinterland und direkte Küstenlage. Außerdem ist sie verbunden mit der Otago Peninsula. Aufgrund des schönen Wetters erkundeten wir diese auch direkt nach unserer Ankunft. Wir fuhren die Küstenstraße entlang bis hin zum Albatros Center am Ende der Insel. Albatrosse und Pinguine sahen wir leider nur in der Ausstellung aber dafür flogen Unmengen von Möwen herum und wir sahen Robben im Wasser planschen. Zurück ging die Runde durchs Inselinnere und wir erhielten mal wieder wunderschöne Ausblicke. Am nächsten Tag schauten wir uns das Stadtzentrum von Dunedin genauer an und landeten schließlich spontan im STA Reisebüro. Was für ein Glück, hier hatten wir unseren Mann gefunden! Rhys hat sich viele, viele Stunden für uns Zeit genommen und alle unsere Wünsche und vor allen Dingen seine Ideen durchgespielt, bis wir letztendlich die perfekte Flugroute für den Rest unserer Reise zusammengestellt hatten. Wir haben dann natürlich auch alle Flüge gebucht und wissen nun definitiv wann wir wieder zu Hause sind. Die genaue Route könnt ihr unter dem Reiter “Route” sehen.

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Nun ging es weiter in den Süden und wir fuhren über Milton nach Balclutha wo die Southern Scenic Route durch die Catlins startet. Diese führte uns am ersten Tag am Nugget Point Leuchtturm und an mehreren Wasserfällen vorbei bis zur Curio Bay, wo wir einen tollen Campingplatz mit Meerblick fanden. Abends gingen wir zum Strand und nach etwas Wartezeit sahen wir tatsächlich mehrere Pinguine aus dem Wasser watscheln. Es war ein einmaliges Erlebnis diese irgendwie lustigen Tiere außerhalb von einem Zoo aus der Nähe zu beobachten. Leider fing es später an zu regnen und hörte auch erst mal nicht mehr auf. Am nächsten Morgen schüttete es immer noch wie aus Eimern aber wir setzten natürlich unseren Weg fort. Das Highlight auf dem zweiten Teil der Scenic Route war wieder mal eine Tierbeobachtung. Diesmal hatten wir das große Glück mehrere Seelöwen aus der Nähe zu beobachten. Diese großen und kräftigen Tiere sind einerseits respekteinflößend, andererseits sehr süß wenn sie im Meer planschen oder sich im Sand räkeln.

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Aufgrund des schlechten Wetters fuhren wir an diesem Tag noch etwas weiter als geplant und landeten abends in Te Anau. Dieser Ort gehört zum Te Anau Lake und ist das Tor zu den Milford Sounds. Die 120km lange Strecke von Te Anau nach Milford gehört zu den schönsten Neuseelands und die ersten 80km legten wir am nächsten Tag zurück. Vorbei an verschiedenen Creeks, Lakes und Aussichtspunkten endeten wir abends an einem DOC Platz direkt am Lake Gunn. Hier verbrachten wir unsere bisher kälteste Nacht, hatten aber einen netten Abend mit anderen Campern am Lagerfeuer. Am nächsten Tag setzten wir früh unseren Weg fort und fuhren durch steile Berge und einen stockdunklen Oneway-Tunnel (Homer Tunnel) nach Milford. Leider meinte der Wettergott es hier erneut nicht gut mit uns und somit verzichteten wir auf einen Track und fuhren bald wieder zurück nach Te Anau.

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Bisher gefällt uns Neuseeland sehr gut und ist auf jeden Fall landschaftlich so beeindruckend und abwechslungsreich wie erwartet. Auch wenn das Wetter bisher nicht immer mitgespielt hat, haben wir schon viele tolle Dinge gesehen und sind gespannt auf das was noch kommt. Fortsetzung folgt…