Hanoi, Halong Bay und Goodbye Vietnam!
10 08 2011Unser letzter Sleeper Bus in Vietnam war auch der neuste und bequemste von allen. Wir hatten diesmal beide einen Fensterplatz und konnten uns gemütlich in die Ledersessel legen. 13 Stunden fuhren wir durch die Nacht bis wir schließlich um 6 Uhr morgens in Hanoi ankamen. Wir schnappten uns ein Taxi und ließen uns zu unserem Hostel mitten in der City bringen. Alle Leute die uns dieses Hostel empfohlen hatten sollten Recht behalten: Das Personal war wirklich mehr als freundlich und zuvorkommend und so bekamen wir erst mal Frühstück, Getränke, frische Früchte und jede Menge Informationen zu diversen Touren. Als wir dann endlich in unser Zimmer konnten (welches in Ordnung war) machten wir ein Nickerchen damit wir danach mit klarem Kopf eine Tour auswählen konnten. Gesagt, getan: Wir entschieden uns gegen Sapa und die Berge und für die Halong Bay! Morgen früh sollte es direkt los gehen, aber zunächst hatten wir ja noch einen ganzen Tag und Abend in Hanoi.
Bewaffnet mit einem Stadtplan zogen wir los. Unser Hostel lag sehr zentral in der Altstadt und somit waren wir sofort mittendrin im Geschehen. Wir spazierten durch die kleinen Gassen, schauten uns die vielen Geschäfte an und machten eine Pause am See. Wir hatten auch an diesem Tag erneut großes Glück mit dem Wetter, es war keine Wolke am Himmel und die Sonne strahlte. Allerdings ging auch kein Wind und es herrschten 38 Grad brütende Hitze.
Nachdem wir am frühen Abend in einem von Lonely Planet empfohlenen einheimischen Lokal eine leckere Pho gegessen hatten, trafen wir uns mit Nicolai und Romea am sogenannten Beer Corner. Die beiden hatten wir in unserem Hostel kennengelernt und für sie war es der letzte Abend in Vietnam. Der Beer Corner bedeutete folgendes: An einer geschäftigen Kreuzung waren auf dem Bürgersteig überall kleine Plastikstühle aufgestellt auf denen jede Menge Leute saßen die hauptsächlich Bier tranken. Es war sehr voll, laut, und unglaublich heiß. Nur vom sitzen waren wir klatschnass geschwitzt, aber wir hatten einen netten und lustigen Abend und fühlten die volle Ladung Hanoi!
Am nächsten Morgen um 8 Uhr wurden wir von einem Mini Bus von AST Travel abgeholt und unsere Tour mit Cristina Cruise sollte beginnen. Als wir alle Leute eingesammelt hatten und der Bus voll war, fuhren wir drei Stunden zum Hafen von Halong Stadt. Auch heute hatten wir strahlend blauen Himmel und es war sehr heiß, aber dank unseres Tourguides “Terry” waren wir schnell in Gruppen eingeteilt, samt Gepäck auf dem Boot und konnten ablegen.
Ein Traum… das Boot war gemütlich und komfortabel, unsere 16 Mitreisenden alle nett, lustig und größtenteils in unserem Alter und die Halong Bay wunderschön!
Zunächst versammelten wir uns alle an einem großen Tisch und aßen Lunch: Reis, Seafood, Fisch, Gemüse und zum Nachtisch frische Früchte. Danach wurden die Kabinen verteilt und wir konnten “einchecken”. Auch diese waren überraschend komfortabel. Wir hatten ein großes Fenster, ein Bad mit Warmwasser-Dusche und sogar Air Condition. Nun hieß es auch schnell in die Schwimmklamotten und ab aufs Sonnendeck. Nachdem wir hier ca. eine Stunde gebrutzelt hatten legten wir an und besichtigten die weltbekannte, größte Höhle der Halong Bay.
Von hier aus ging es weiter zum Kajak fahren bis wir schließlich wieder Zeit hatten auf dem Sonnendeck zu relaxen. Wir fuhren bis kurz vor den Hafen von Cat Ba Island und hier sollte auch unser Platz für die Nacht sein. Nun hatten wir Gelegenheit vom Boot aus ins Meer zu springen und darin zu schwimmen. Nachdem René die Gruppe mit einigen Saltos begeistert hatte und die Sonne unterging machten sich alle fertig für das Dinner. Als alle Bäuche gefüllt waren machten wir es uns erneut auf dem Sonnendeck gemütlich und verbrachten den Abend mit netten Gesprächen unter dem Sternenhimmel. Um uns herum hatten sich mittlerweile jede Menge Boote angesammelt und die vielen Lichter gepaart mit dem Mondschein zauberten eine tolle Atmosphäre.
Der zweite Tag startete mit einem gemeinsamen Frühstück um 7.30 Uhr. Daraufhin zog der Himmel sich leider zu und es goss eine Stunde wie aus Eimern. Die Zeit nutzen wir um alles zusammen zu packen und als er Regen weniger wurde legten wir am Hafen von Cat Ba Island an und marschierten zum Bus. Dieser brachte uns zum 30 Minuten entfernten Nationalpark und der Himmel wurde wieder klar und die Sonne kam heraus.
Nun stand eine eigentlich einstündige Wanderung auf den höchstens Berg der Insel an, von dessen Gipfel aus man eine atemberaubende Aussicht haben sollte. Wir gingen los und schnell wurde klar, dass dies eine ziemlich anstrengende und schwierige Sache werden würde, die mit Sicherheit länger als eine Stunde dauern würde. Der Aufstieg war sehr steil und ohne Wanderschuhe sowieso kaum zu schaffen. Hinzu kam, dass durch den Regen zuvor alles sehr schlammig und glatt war und brütend heiß war es auch. Außerdem sollten oben im Dschungel ca. 5.000.000 Moskitos warten und so entschied Nicole mit einigen anderen Mädels lieber unten zu warten und die Männer gingen alleine! Nach ca. zwei Stunden waren René und die anderen Jungs wieder zurück und es stellte sich heraus, dass die Mädels eine gute Entscheidung getroffen hatten. Alle waren mehr oder weniger dreckig und völlig durchgeschwitzt! Dieser Marsch war auf jeden Fall eine Herausforderung die René aber natürlich gut gemeistert hat und die ihm viel Spaß gemacht hat! Die Aussicht oben war tatsächlich super schön und es gab einen Turm auf den man hätte hoch gehen können, der aber nur vietnamesischem Sicherheitsstandard entsprach. Die Geländer waren niedrig, dünn und komplett durchgerostet. Manche Dinge sollte man am besten einfach lassen!
Jeder von uns war auf jeden Fall mit seiner Entscheidung zufrieden und wir fuhren weiter mit dem Bus nach Cat Ba Stadt. Wir checkten in ein relativ großes 3 Sterne Hotel ein und aßen zu Mittag bevor wir erneut zum Hafen fuhren um 20 Minuten mit dem Boot nach Monkey Island überzusetzen.
Hier erwartete uns ein Strand der nicht so schön war wie angekündigt und es wimmelte nur so von Menschen und Booten. Wir hatten eine Stunde Zeit um am Strand zu liegen, im Meer zu schwimmen und zum Schluss zeigten sich tatsächlich noch wildlebende Affen im Dschungel und am Strand. Der Zweck des Ausflugs war also erfüllt und es ging wieder zurück ins Hotel. Nach einem kurzen Päuschen und Abendessen gingen wir mit ein paar Leuten in die Stadt in eine Bar und ließen den Abend relativ gemütlich ausklingen. Der nächste Tag sollte bereits wieder um 7 Uhr morgens starten und wir fuhren mit Bus und Boot zurück nach Hanoi!
Unser Fazit für die Tour: Teilweise war es etwas anstrengend aufgrund der knappen Zeitfenster und dem straffen Programm. Dennoch war es super schön und es war ein tolles Erlebnis durch die Halong Bay zu schippern. Wir hatten sehr viel Spaß und eine tolle Zeit vor allen Dingen mit Tascha und Karl & Amy und James aus England. Das Geld hat sich gelohnt und Petrus war wieder mal auf unserer Seite!
Zurück in Hanoi war in unserem Hostel leider kein Zimmer mehr frei und wir zogen um ins Little Hanoi Hostel 2. Super.. dieses lag etwas ruhiger direkt am See und unser Zimmer hatte ein Fenster. Also alles mal wieder gut gelaufen für uns.
Nachdem wir drei Tage fast ausschließlich Seafood und Reis gegessen hatten, wollten wir nun unbedingt etwas westliches essen. Wir gingen also in einen Laden vergleichbar mit Hallo Pizza und aßen einen leckeren Salat, Pasta und Pizza. Heute war Sonntag und somit gab es auf der Haupteinkaufsstraße einen Nachtmarkt den wir uns anschauen wollten. Leider blieb dieser unter unseren Erwartungen und wir gingen zurück in Richtung See wo heute mit bunten Laternen alles schön beleuchtet war.
Bald darauf fielen wir auch schon k.o. ins Bett und schliefen uns aus. An unserem letzten Tag in Vietnam ließen wir es ruhig angehen. Nachmittags absolvierten wir noch das Sightseeing Pflichtprogramm und fuhren zum Ho-Chi-Minh Mausoleum. Dieses ist montags aber leider geschlossen und somit schossen wir nur ein paar Fotos von außen. Abends drehten wir noch eine letzte Shoppingrunde durch die Altstadt und kauften die letzten Souvenirs.
Tja, wie fanden wir Hanoi?! Zuvor hatten wir viel gehört von der lauten und chaotischen Stadt mit den vielen Rollern. Zweifellos ist dies auch der Fall, nur im Vergleich zu Saigon sind wir uns nicht sicher. Unser erster Eindruck war, dass in Saigon noch viel, viel mehr Verkehr herrscht und es noch viel mehr Roller gibt. Letztendlich kommt es sich aber wahrscheinlich auf die Straße und die Tageszeit an. Wahrscheinlich aber auch darauf, welche Stadt man als erstes besucht. Während in Saigon der Schock noch groß war, waren wir in Hanoi bereits daran gewöhnt. Insgesamt ist Hanoi auf jeden Fall eine Reise wert und als die Hauptstadt Vietnams irgendwie typisch für das Land. Es ist überall laut, voll und hektisch aber es gibt auch viele schöne und gemütliche Ecken wie z.B. die kleinen Gässchen in der Altstadt und den See. Die Stadt ist eine Mischung aus modernen und traditionellen Dingen und man sollte sie bei einer Vietnamreise auf jeden Fall einplanen.
Nun waren wir tatsächlich 26 Tage in Vietnam unterwegs und wir haben fast das komplette Land einmal vom Süden bis in den Norden mit dem Bus und dem Motorrad bereist. Wir haben wirklich viele, viele tolle und wunderschöne Dinge gesehen und wir haben viele verschiedene Einblicke in Land, Leute und die Kultur erhalten. Wir haben die Zeit genossen, aber freuen uns nun auch darauf weiter nach Laos zu reisen… in ein ruhiges Land mit weniger Rollern und weniger Huperei
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